26.11.2015 Im Foyer der Essener Domschatzkammer ist ein Gast aus Werden zu sehen. Der Werdener Propst em. Johannes Kronenberg hat seine Kopie der Pyxis dem Domschatz für Essen. Krippenland zur Verfügung gestellt.
Das Original ist eine kleine Dose aus Elfenbein. Es ist einer von rund siebzig bekannten Behältern dieser Art, vorwiegend mit christlichen Darstellungen. Wie bei fast allen dieser so genannten Pyxiden fehlt heute der Deckel. Die Pyxis mit vergoldeten Nieten hat einen Durchmesser von 12,5 cm und ist 10,4 cm hoch. Sie stammt wahrscheinlich aus dem östlichen Mittelmeerraum.
Die Dose ist mit einem umlaufenden Relief geschmückt, das die Geburt Jesu und die Verkündigung an die Hirten zeigt. Diese Szenen gelten als die älteste Darstellung der Weihnachtsgeschichte in Deutschland. Sie zeigen auch, dass es sich bei der Pyxis um einen bereits ursprünglich christlich genutzten Gegenstand handelt. Möglicherweise diente sie als Weihrauchbehältnis oder Hostiendose.
Der Werdener Lokaltradition zufolge brachte der hl. Liudger das Behältnis von seinem Aufenthalt in Rom 784/787 mit nach Werden. Aufgrund der Datierung der Dose in das 6. Jahrhundert kann das Elfenbeingefäß durchaus mit dem Werdener Heiligen in Verbindung gebracht werden.
Die ausgestellte Kopie ist aus Gips gefertigt und zeigt den Zustand vor der Restaurierung.