Als „Werden Casket“ werden drei querrechteckige Elfenbeinplatten aus dem 5. bzw. 6. Jahrhundert bezeichnet. Sie sind mit figürlichen Szenen aus dem Leben Mariens und Christi geschmückt: u. a. die Verkündigung an der Quelle, der Tempelgang Mariens, die Geburt Christi, die Predigt Johannes d. Täufers und die Taufe Christi.
Diese Platten bildeten ursprünglich die Längs- bzw. eine Schmalseite eines Reliquienkastens, der mit einem Schiebedeckel verschlossen werden konnte. Der Kasten, wohl aus Holz, wie auch das übrige Seitenteil und der Boden sind heute nicht mehr erhalten. Das Reliquienkästchen wird der Werdener Lokaltradition zufolge den Reliquien zugeschrieben, die der hl. Liudger von seiner Romreise mitbrachte.
Im Zuge der Säkularisierung gelangten die Elfenbeintafeln über Paris und die Londoner Sammlung John Webb 1866 in den Besitz des South Kensington Museum, heute Victoria & Albert Museum. In der Werdener Schatzkammer sind Gipsabgüsse des „Werden Casket“ ausgestellt.