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Zeittafel

  • 719 Am 15. Mai erhält der angelsächsische Missionar Bonifatius als erster Geistlicher von Papst Gregor II. den Auftrag zur Mission der noch heidnischen Stämme des fränkischen Reiches. Bonifatius ist gemeinsam mit Willibrord von Echternach als Missionar in Friesland tätig.
  • 742(?) Geburt Liudgers in der Nähe von Utrecht.
  • 748 Karl der Große wird als Sohn Pippins des Kurzen und seiner Frau Bertrada geboren.
  • 751 Krönung Pippins des Kurzen zum König der Franken.
  • 754 Liudger geht zum Studium nach Utrecht zu dem Missionar Gregor. Im selben Jahr wird Bonifatius von heidnischen Friesen bei Dokkum in Friesland erschlagen.
  • 767 Liudger geht erstmals zum Studium ins englische York zu Alkuin, dem späteren Berater Karls des Großen. Dort wird er auch zum Diakon geweiht.
  • 768 Nach dem Tod Pippins wird das Reich zwischen den Söhnen Karl dem Großen und Karlmann aufgeteilt.
  • 769-773 Liudger weilt ein weiteres Mal in York.
  • 771 Tod Karlmanns, Beginn der Alleinherrschaft Karls des Großen.
  • 772 Beginn der Sachsenkriege zwischen Karl dem Großen und den sächsischen Stämmen.
  • 777 Liudger empfängt in Utrecht die Priesterweihe und nimmt seine Missionstätigkeit in Friesland auf.
  • 782 Aufstand der Sachsen unter Widukind, Blutbad von Verden an der Aller.
  • 783-785 Unterwerfung der heidnischen Sachsen, Liudger wird dabei ins Exil nach Rom und Monte Cassino vertrieben. In Rom erhält Liudger aus den Händen Papst Hadrians I. Reliquien für seine Gründung in Werden.
  • 785 Taufe Widukinds in Attigny.
  • 787 VII. ökumenisches Konzil in Nikaia.
  • ca. 790 Liudger verfasst eine Lebensbeschreibung des hl. Missionars Gregor von Utrecht, seine Lehre.
  • ca. 793 Gründung eines „monasteriums“ an der rechten Seite der Aa, das heutige Münster.
  • 796 Liudger kauft Land an der Ruhr.
  • 799/800 Liudger gründet das Werdener Kloster, Baubeginn der ersten Klosterkirche. Zudem beginnt Liudger mit der Missionierung der heidnischen Sachsen.
  • 800 Am 25. Dezember wird Karl der Große in Rom von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt.
  • 801 Liudger legt am 1. Mai die von ihm aus Rom mitgebrachten Reliquien auf dem Altar der neu errichteten Klosterkirche nieder.
  • 804 Ende der Sachsenkriege.
  • 805 Liudger wird erster Bischof des neu errichteten Bistums Münster im Bereich der nun christianisierten Sachsen.
  • 809 Tod Liudgers am 26. März auf einer Visitationsreise in Billerbeck im Münsterland. Einen Monat darauf trifft sein Leichnam in Werden ein und wird östlich der Klosterkirche beigesetzt. Sein Neffe Hildigrim wird Nachfolger Liudgers als Abt des Klosters.
  • 814 Tod Kaiser Karls des Großen am 27. Januar, Aufteilung des Reiches zwischen seinen Söhnen Karl, Pippin und Ludwig dem Frommen.
  • ca. 840 Altfrid, vierter Abt von Werden, verfasst die erste Vita des Heiligen. Zur selben Zeit wird in Werden begonnen, einen zweiten Kirchenbau auf den Fundamenten des Gründungsbaus zu errichten (Weihe 875).
  • 849 Ende der Personalunion des Abtes des Werdener Klosters und des Bischofs von Münster.
  • ca. 850 Ein unbekannter Verfasser schreibt die so genannte „Vita secunda“, eine zweite Lebensbeschreibung des hl. Liudger.
  • ca. 864 Die so genannte „Vita tertia“, die dritte Vita des Liudgers wird in Werden verfasst.
  • 886 Ende der Personalunion des Abtes von Werden und dem Bischof von Halberstadt.
  • 1050-1063 Abt Gero erhebt die Gebeine Liudgers in eine prunkvolle Steintumba, veranlasst einen Umbau der Krypta und vergrößert die Liudgeriden-Krypta.
  • 1065-1080 Unter Abt Adalwig findet eine umfassende Neugestaltung der Abteikirche statt, bei der ein silber-vergoldeter Schrein auf zwei Säulen hinter dem Altar aufgestellt wird.
  • 1119 Ein schwerer Brand zerstört den zweiten, frühmittelalterlichen Kirchenbau.
  • 1256 Ein dritter Bau wird errichtet. Dieser ist im Wesentlichen heute noch erhalten. Der Bau wird 1275 durch den hl. Albert den Großen geweiht.
  • 1547 Der Helmstedter und Werdener Abt Hermann von Holten rettet den kleinen Kelch und das so genannte Helmstedter Kreuz vor den drohenden Bilderstürmen der Reformation nach Werden.
  • 1706-1718 Unter Abt Coelestin von Geismar findet eine umfassende Neueinrichtung der Klosterkirche statt, bei der wohl auch der prunkvolle Hochaltar im Chor der Kirche entstanden ist. Bis 1909 wurden darin auch die Gebeine des hl. Liudger verwahrt.
  • 1710 Gründung der Ludgerus-Bruderschaft und Anerkennung deren besonderer Dienste für die Pfarrgemeinde durch Papst Clemens XI.
  • 1802/3 Die Abtei Werden wird im Zuge der Säkularisierung aufgelöst und enteignet. In den folgenden Jahren werden zahlreiche Kunstwerke, darunter Goldschmiede- und Elfenbeinkunst, Handschriften und Bildwerke in Sammlungen auf der ganzen Welt verstreut.
  • 1909 Aus Anlass des 1100-jährigen Todestages werden die Gebeine des hl. Liudger aus dem barocken Hochaltar in der ehemaligen Klosterkirche entnommen und in einen neoromanischen Holzschrein umgebettet, der in der Krypta aufgestellt wird.
  • 1956 Bei der Ausstellung „Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr“ wird der Schatz der ehemaligen Abtei Werden in der Villa Hügel erstmals zusammenhängend der Öffentlichkeit gezeigt.
  • 1958 Werden wird als Stadtteil Essens Teil des neu gegründeten Bistums Essen. Der hl. Liudger wird zum Mitpatron des neuen Bistums.
  • 1959 Jubiläumsfeier aus Anlass des 1150. Todestages des hl. Liudger. Am 28. Oktober wird der Arbeitskreis St. Liudger e. V. durch den Essener Bischof Franz Kardinal Hengsbach gegründet (Erhebung zur Communitas sancti Ludgeri am 8. Dezember 1989).
  • 1979 Die Schatzkammer St. Ludgerus Werden wird in den ehemaligen Abteigebäuden eröffnet.
  • 1984 Im Rahmen des Jubiläums zum 1175. Todestag des hl. Liudger werden die Gebeine des Heiligen in den von dem Künstler Prof. Gernot Rumpf geschaffenen Bronzesarkophag umgebettet.
  • 2007 Im Oktober öffnet Dr. Felix Genn, Bischof von Essen, den Schrein des hl. Liudger. Es folgt eine umfassende Untersuchung und Konservierung der Gebeine mit Hilfe von Restauratoren und Naturwissenschaftlern.
  • 2008 Am 11. Februar brennt der Ostflügel der Folkwang Hochschule. Die Werdener Schätze werden evakuiert und ausgelagert. Sie kehren am 8. September nach Werden zurück. Am 16. Mai wird im Rahmen einer Vesper der Schrein des hl. Liudger durch den Essener Bischof, Dr. Felix Genn, verschlossen und versiegelt.
  • 2009 Das 1200-jährige Jubiläum des Todes des heiligen Liudger wird in Werden mit einem Festjahr begangen.